Atemschutzlehrgang 2004 in Karlstadt

Für 20 Atemschutzgeräteträger, darunter eine Frau endete am Montag (22. November
2004) ein über fünf Wochen stattfindender Lehrgang zum Atemschutzgeräteträger des
Kreisfeuerwehrverbandes Main-Spessart in Karlstadt. Nach neun Veranstaltungen, jeweils
Sonntagvormittag und am Montagabend, endete der Lehrgang nach 29 Ausbildungs-
stunden erfolgreich mit bestandener Prüfung.

Der Kreisfeuerwehrverband Main-Spessart bietet neben den beidem Lehrgängen am
Standort Lohr, einen weiteren in Karlstadt an, um möglichst viele Atemschutzgeräteträger
auszubilden, denn es gibt heute im Feuerwehralltag kaum mehr ein Brandeinsatz, der ohne
Atemschutz zu bewerkstelligen ist. Sauerstoffmangel und Atemgifte, besonders bei Kunst-
stoffbränden, gefährden die Gesundheit der Feuerwehrleute erheblich. Dies beginnt bei
einem einfachen PKW-Brand auf der Straße und zieht sich hin bis zu Industriebränden oder
auch technischen Hilfeleistungen, bei denen gefährliche Stoffe und Güter austreten.

---

---

---

---

An die Feuerwehrfrauen und -männer wurden vom Ausbildungsteam eine ganze Reihe
Anforderungen gestellt. Um eine Atemschutzausbildung absolvieren zu dürfen, müssen
diese 18 Jahre alt sein und eine ärztliche Untersuchung vorweisen.

Die Ausbildung beinhaltet ca. ein Drittel Theorie, wie beispielsweise die Anforderungen
an einen Atemschutzgeräteträgers, Atemgifte, Einsatzgrundsätze und Gerätekunde. Die
Ausrüstung eines Atemschutzgeräteträgers wiegt je nach Ausführung bis zu 17 kg. In die
Unterrichtsthematik gehört auch die Berechnung des Atemluftvorrats in der Atemluftflasche.
Der Atemschutzgeräteträger versorgt sich umluftunabhänig aus einer Stahlflasche, in der
gereinigte und getrocknete Umgebungsluft durch spezielle Kompressoren mit 200 bis
300 bar gedrückt wird. Je nach körperlicher Anstrengung werden bis zu 80 Liter Luft pro
Minute vom Atemschutzgeräteträger veratmet.

„Auf der praktischen Seite wird der Umgang mit dem Atemschutzgerät geübt, aber auch
die Leistungsgrenzen von Geräteträger und Gerät ausgetestet“, erklärt Kreisbrandinspektor
Manfred Brust (Karlstadt), dass beim Lehrgang der über 60 Meter hohe Turm im Mischwerk
des Zementwerkes Schwenk zu Fuß über das Treppenhaus bestiegen wird. Bei verschiede-
nenStationsausbildungen und einer Einsatzübung lernen die angehenden Atemschutz-
geräteträger, wie man sich in Notsituationen abseilt oder wie man richtig in einem Brand-
raum vorgeht, damit man nicht in die gefürchtete Gefahr einer Rauchgasdurchzündung, dem
sog.Flash-Over gerät. Auch die Drehleiter der Karlstadter Feuerwehr muss bei einer Ein-
satzübung in der Kläranlage bei Dunkelheit erklommen werden.

Die Abschlußprüfung in Theorie und Praxis wird auf der Atemschutzübungsanlage des
Landkreises im Feuerwehrgerätehaus der Stadt Lohr durchgeführt.

Verantwortlich für die Lehrgangsleitung waren Kreisbrandinspektor Manfred Brust und Kreis-
brandmeister Stephan Brust (Karlstadt). Diese wurden von Petra Rüb, Richard Brandenstein,
Marco Sendner, Wolfgang Ehehalt, Joachim Wilhelm, Joachim Trimbach, Martin Kütt und
Kreisbrandmeister Egon Scheiner unterstützt. Weitere Gruppenführer und Maschinisten der
Freiw. Feuerwehr Karlstadt halfen bei den Ausbildungsaktivitäten und sorgten für ein gutes
Ausbildungsumfeld.

Die Ausbildung am Standort Karlstadt kann bereits auf eine über 20-jährige Tradition zurück-
blicken. Bei einer durchschnittlichen Teilnehmerzahl von 24 Personen wurden seit 1982
522 Atemschutzgeräteträger ausgebildet.

Am Lehrgang nahmen teil: Michael Krapf, Christian Reuter (beide FF Altbessingen), Georg
Heuler, Heiko Wiesner (beide FF Arnstein), Christoph Marterstock (FF Aschfeld), Constantin
Müller, Daniel Rosen, Adrian Winheim (beide FF Gambach), Christian Scheb, Joachim Zürn
(beide FF Himmelstadt), Daniel Brand (FF Münster), Michael Fuchs, Florian Kraus (beide
FF Schwebenried), Michael Höfling, Stefan Höfling (beide FF Stetten), Christoph Kelm,
Benedikt Sigmund (beide THW OV Karlstadt), Jürgen Väthjunker (FF Wombach), Andreas
Büttner und Kristina Aust (beide FF Karlstadt).

---